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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Donnerstag, 8. Oktober 2015

[Rezension] Chris Carter - Die stille Bestie

Kurzbeschreibung:
"Profiler Robert Hunter vertraut nur wenigen Menschen. Eigentlich gibt es nur einen, für den er immer seine Hand ins Feuer legt. Lucien Folter, seinen Freund aus Studientagen. Beide können Menschen besser lesen als jeder andere. Hunter vertraute Folter seine engsten Geheimnisse an. Bis dieser plötzlich verschwand. Jetzt kommt ein Anruf. Die Körperteile unzähliger Mordopfer sind aufgetaucht, grausige Trophäen. Angeklagt ist Lucien Folter. Und er will nur mit einem reden: Robert Hunter...."

Fazit:
"Die stille Bestie" ist bereits der sechste Band um den Profiler Robert Hunter. Im Normalfall rate ich immer dazu, Reihen von Beginn an zu lesen, um den Hintergründen folgen zu können. Da dieser Teil allerdings relativ losgelöst von den bisherigen Büchern ist, lässt er sich sicher auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Bereits in der Vergangenheit hatte ich so meine Probleme mit den deutschen Titeln der Chris Carter - Bücher: so beispielsweise der "Knochenbrecher", in dessen Handlung kein einziger Knochen gebrochen wird, etc. Auch in diesem Fall halte ich den Titel "Die stille Bestie" nicht unbedingt für gelungen, wohingegen der Originaltitel "An evil mind" es absolut auf den Punkt bringt.

"Die stille Bestie" ist in mehreren Punkten anders als die Vorgängerbände: Zum einen spielt die Handlung nicht in Los Angeles, sondern in weiten Teilen in Quantico, beim FBI. Darüber hinaus befindet sich Garcia im Urlaub und taucht überhaupt nicht auf - eine Robert Hunter - Solonummer also, wenn man so will. Auch ist dies das erste Buch, das nicht komplett Fiktion ist, hat Chris Carter doch in diesem Fall Erlebnisse aus seinem früheren Berufsalltag mit eingebunden - und spätestens nach dem Lesen weiß man nicht, ob man wirklich so genau wissen will, was real und was Fiktion ist. Außerdem erfährt der Leser hier vieles, was er schon immer über Roberts Vergangenheit wissen wollte, was aber immer im Dunkeln blieb oder nur kurz angerissen wurde.

Aber dieses Buch ist nicht nur "anders", es vor allen Dingen etwas besonderes - denn es spielt auf einer sehr persönlichen Ebene in Bezug auf Robert und so wird es jeder Nachfolgeband sehr schwer haben, den Leser, der Robert durch die bisherigen Fälle längst ins Herz geschlossen hat, ebenso mitzureißen. Darüber hinaus versteht Chris Carter es einmal mehr absolut meisterhaft, eine Spannung aufzubauen, die den Leser nicht mehr loslässt und mit seinen Befürchtungen und Ängsten spielt.

In meinen Augen der bisher beste Robert Hunter - Thriller und ich hoffe inständig, dass mir der nächste ebenso gut gefallen wird.

Chris Carter
"Die stille Bestie"
ISBN: 978-3-5482-871-26
erschienen bei Ullstein

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