Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 12. Mai 2013

Gisa Klönne - das Lied der Stare nach dem Frost

Kurzbeschreibung:
"Ein Pfarrhaus, in dem sich ein dunkles Geheimnis verbirgt. Eine große, verbotene Liebe, die 1945 tragisch endet. Eine durch die deutsch-deutsche Grenze getrennte Familie. Und die Suche einer Musikerin nach ihren Wurzeln und ihrer ganz eigenen Stimme."

Fazit:
Die Kurzbeschreibung hatte mich neugierig gemacht, Familiengeschichten bergen viel Potential, dazu die Zeiten: Ende des 2. Weltkriegs und dann die deutsch-deutsche Trennung - ich versprach mir viel von diesem Buch...

Die Handlung wird in zwei Zeitsträngen erzählt, die einander abwechseln: zum einen die Gegenwart, wo sich Ricarda, genannt Rixa, auf die Suche nach den Ungereimtheiten im Tod ihrer Mutter und der ganzen Familiengeschichte macht. Zum anderen wird ab Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts erzählt.

Ich hatte von Anfang an meine Schwierigkeiten mit den Protagonisten: Rixa, ihre Mutter Dorothea, ihre Brüder Ivo und Alex - alle irgendwie unfähig, mit der Gegenwart und der Realität zurechtzukommen, alle auf der Flucht vor irgendwas und sich selbst - so etwas finde ich generell anstrengend.
Bei den vergangenen Charakteren war es ähnlich: Theodor, der sich immer moralisch über alle erhaben fühlte und Elise, die ihrem Mann jeden Wunsch von den Augen ablas...verzweifelt suchte ich nach auch nur einem sympathischen Charakter....den fand ich leider erst auf den letzten Seiten....

Ein Buch muss, um zu gefallen, einen Nerv bei Leser treffen - anders kann ich es nicht beschreiben. Man kann nicht den Finger darauf legen, woran es genau liegt, wenn es passiert und ebenso wenig, wenn es nicht passiert - bei mir hat das Buch leider keinen Nerv getroffen.

Die erste Hälfte des Buches, das immerhin fast 500 Seiten hat, hat sich ziemlich dahin geschleppt. In der zweiten Hälfte wurde zumindest die Handlung in der Vergangenheit interessanter und auf den letzten 50 Seiten dann auch die Verschmelzung beider Geschichten. Das Ende war realistisch und stimmig, dennoch kein Buch, das ich noch einmal lesen würde.

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