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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 2. Dezember 2012

Daniela Ohms - Harpyienblut

Kurzbeschreibung:
"Anders als viele andere Teenager verbirgt Lucie ihren Körper nicht aus Scham, sondern weil sie Angst hat, dass es sie ihr Leben kostet, wenn jemand von ihrem Geheimnis erfährt: Die 18jährige besitzt Flügel, die aussehen wie die eines Raubvogels. Was für ein Wesen sie ist und woher sie stammt, hat sie bisher jedoch nicht herausfinden können. Aber der finstere Sergej aus ihrem Volleyballverein weiß mehr. Und auch der unheimliche Junge mit den Schmetterlingsflügeln, der sie nachts beobachtet, kennt Lucies wahre Bestimmung: Sie soll die Seelen toter Kinder durchs Jenseits begleiten. Als Lucie schließlich gezwungen ist, sich ihrer grausigen Aufgabe zu stellen, muss sie fürchten, nun bald kein Mensch mehr zu sein..."

Fazit:
Oft beschwere ich mich in meinen Rezensionen, dass in den Klappentexten schon zuviel von der Handlung verraten wird. Man könnte vermuten, dass dies auch hier der Fall ist, da Lucie ja erst nach einiger Zeit ihre Bestimmung erfährt, die der Leser von Anfang an kennt......Bedenken in dieser Hinsicht kann ich getrost zerstreuen: man ahnt vorher gar nicht, was an Informationen, Details, Wendungen bis zum Schluss auf der Lauer liegen - ein Kompliment an den Klappentext!

Das Lesen des Buches gleicht einem Sog - einmal angefangen gelingt es kaum, sich wieder daraus zu befreien - immer tiefer gerät man in Lucies Geschichte hinein, die nicht nur die ihre ist, die sie teilt mit Jean, dem geheimnisvollen Schmetterlingsjungen und Sergej, dem dunklen, immer schlecht gelaunten Deutschrussen. Ebenso ist es die Geschichte von Emilia, Lucies bester Freundin - auch wenn diese am bedauernswertesten ist: hat sie doch kaum Einfluss auf irgendwas, im Gegenzug muss sie aber die Auswirkungen mittragen.

Es ist eine dunkle, mystische Geschichte über unvorstellbare Schicksale, überraschende Verflechtungen, Ausflüge in die Mythologie....all dies getragen von einer anrührenden Traurigkeit.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es im Kopf eines Menschens aussieht, der sich all dies in einer unglaublichen Komplexität ausdenken kann und dann derart gekonnt umsetzt.

Jedem, der es aushält, sei dieses Buch ans Herz gelegt - all jene, die zu Albträumen neigen, seien gewarnt, die Finger davon zu lassen!

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