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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Mittwoch, 13. Juni 2012

Rainer Löffler - Blutsommer

Kurzbeschreibung:
Eine Dunstglocke liegt über der Stadt. Die Hitze ist unerträglich. Und dann der Geruch, dieser furchtbare Geruch!

Der Picknickausflug von Familie Lerch nimmt ein grausiges Ende, als sie im Wald auf einen dunklen Haufen stößt, von Fliegen und Maden bedeckt: Der "Metzger" hat wieder zugeschlagen.

Martin Abel, bester Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, wird zur Unterstützung der Polizei nach nach Köln beordert. Keiner kann sich so gut in die Gedankenwelt von Serienmördern hineinversetzen wie er: eine Gabe, die einsam macht. Abel glaubt, an Schrecklichem schon alles gesehen zu haben. Doch das hier - das ist eine neue Dimension.

Fazit:
Neben dem Mörder ist in einem Thriller meist ein Ermittler die Hauptperson und so steht und fällt ein Thriller, neben der Story selbst, mit eben diesem Ermittler. Oft habe ich in der letzten Zeit eine gewisse Abneigung gegen Ermittler gehört, die auf die ein oder andere Weise verkorkst sind; ob man nicht einen "normalen" Ermittler kreieren könnte? Doch, könnten die Autoren sicher, aber mal ehrlich: wo bleibt da das Charisma, die Ecken und Kanten, die menschlich machen? Ich persönlich stehe total auf verkorkste Ermittler und kranke Serienmörder (ihr erinnert euch? Je kranker der Mörder,...) - beides ist hier vorhanden, gute Voraussetzungen, was fehlt noch? Genau, die Story:

Abel, besagter verkorkster Ermittler, dem seine Scheidung noch nachhängt und der generell nicht gern Menschen um sich hat, soll ausbilden und dazu auch noch nach Köln, der Polizei dort bei der Jagd nach dem "Metzger", unserem kranken Serienmörder, helfen.

Der Lesefluss ist wunderbar, da man das Buch sowieso nicht aus der Hand legen mag, außerdem hat Rainer Löffler ein gutes Händchen, was die ironische Charakterisierung mit wenigen Worten angeht; dazu noch eine ordentliche Portion Spannung und wir haben unseren Pageturner.

Zu Bemängeln habe ich lediglich, dass ich gern gewusst hätte, wie es dem Mädchen der Lerchs geht, das nach Auffinden der Leiche ins Krankenhaus musste (ich weiß, dass es für die Handlung keine Rolle spielt, aber trotzdem...) und, dass ich schon frühzeitig geahnt habe, wer dahinter steckt, ich werde lieber überrascht.

Alles in allem: wunderbar spannender empfehlenswerter Sommerthriller!

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