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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Dienstag, 1. Mai 2012

Werner Bartens - Betrügen lernen

Kurzbeschreibung:
Alex ist Verhaltensforscher und beschäftigt sich mit dem Paarungverhalten von Primaten. Seine Frau Clara ist Urologin und sieht berufsbedingt eindeutig zu viele nackte Männer. Er hat noch viel Liebe zu geben und sucht schüchtern ihre erogenen Zonen. Sie ist genervt von seinen Verführungsversuchen und Vorschlägen zur gemeinschaftlichen Beischlafplanung. Irgendwie lieben sie sich nach langen Ehejahren noch immer. Als seine roten Markierungen im Kalender immer spärlicher werden, entschließt er sich probeweise und um sich selbst zu beweisen, dass er's noch kann, seine Frau zu betrügen. Kongresse und Vortragsreisen scheinen genug Gelegenheit dazu zu bieten. Doch die eigenen Fantasien in die Tat umzusetzen erweist sich für Alex als sehr viel schwieriger als gedacht.

Fazit:
Zwar steht auf dem Buchumschlag das Genre "Roman", wer allerdings hier reine Unterhaltung erwartet, täuscht sich. Halb ein Roman, halb eine Sozialstudie, wird das Zusammenleben von Alex und Clara unter die Lupe genommen. Abgesehen von speziellen Einzelheiten, die auf die jeweiligen Berufe zurückzuführen sind (manche Themen KANN man Alex nur verzeihen, wenn man sich immer wieder in Erinnerung ruft, dass er halt viel mit Primaten zu tun hat), wird einem aber auch viel vor Augen geführt, was jeder selbst im jeweiligen Beziehungsalltag ebenfalls kennt. Das Buch lebt vom ironischen Schreibstil und der Fähigkeit des Autors, den Finger genau auf den Punkt legen zu können.
Eine unterhaltsame Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregen kann.

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