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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 28. August 2016

[Rezension] Christiane Lind - Im Schatten der goldenen Akazie

Kurzbeschreibung:
Australien, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter haben die besonnene Victoria und die leidenschaftliche Catherine nur einander. Nichts scheint die Schwestern trennen zu können, bis der Opalschürfer Luke in ihr Leben tritt.

Gut hundert Jahre später: Nach einer tiefen Enttäuschung folgt Franziska kurz entschlossen einem Brief ihrer Großtante Ella und reist nach Australien. Gemeinsam forschen die beiden nach ihren Wurzeln und begegnen starken Frauen, weisen Aborigines und dem entbehrungsreichen Leben deutscher Einwanderer.

Vor der traumhaften Kulisse Queensland entfaltet sich eine dramatische Familiengeschichte über mehrere Generationen."

Fazit:
Das erste Buch, das ich von Christiane Lind gelesen habe, war "Das Haus auf der Blumeninsel", eine Familiensaga, die mich so mitgerissen hat, dass ich seither eigentlich alles lese, was von Christiane Lind kommt. Dass das aktuelle Buch "Im Schatten der goldenen Akazie" wieder eine Familiensaga ist, hat meine Vorfreude nur gesteigert.

Erzählt wird die Handlung auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart muss Franziska mit dem Tod ihrer Eltern und einem ganz persönlichen Verrat klar kommen, wodurch es sie nach Australien verschlägt und sie schließlich beginnt, mit ihrer Großtante Ella zusammen zu versuchen, das Geheimnis ihrer Vorfahren zu lösen.

In der Vergangenheit geht es um das Leben eben dieser Vorfahren, Victoria und Catherine, die auf der heimischen Zuckerfarm ebenfalls ihre Mutter verlieren. Das harte Farmerleben, ihr griesgrämiger Vater, all dies lässt die beiden unterschiedlichen Frauen nur mehr zusammenwachsen - bis ein Mann in ihr Leben tritt.

Der Lesefluss ist durchweg gut - durch diverse Zeit- und Perspektivenwechsel besteht gar nicht die Möglichkeit, dass es langweilig wird - viel zuviel passiert den Protagonisten.

Eben jene sind, wie wir es von Christiane Lind gewohnt sind, sehr menschlich und bildhaft charakterisiert, mit viel Liebe zum Detail erdacht und ausgestaltet. Ebenfalls viel Sorgfalt hat die Autorin in die Beschreibung der Landschaft Queensland, der Lebensumstände gegen Ende des 19. Jahrhunderts und auch der Bedingungen, unter denen die Aborigines leben mussten, verwandt.

Ein wenig zu schwülstig war mir mitunter der vergangene Part formuliert, was aber Gottseidank duch das Wesen der starken Frauen ausgeglichen wurde.

"Im Schatten der goldenen Akazie" ist eine Familiensaga, die ihre Geheimnisse birgt, aber auch zeigt, wie sich manche Situationen im Laufe der Zeit wiederholen. Die Kulisse von Queensland rundet diese mitreißende Schnitzeljagd über die Zeiten und auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit wundervoll ab.

Christiane Lind
"Im Schatten der goldenen Akazie"
ISBN: 978-1-5353376-26

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