Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Donnerstag, 30. Oktober 2014

[Rezension] Chelsea Cain - Furie

Kurzbeschreibung:
"Zehn Tage war Detective Archie Sheridan in der Gewalt der Serienmörderin Gretchen Lowell. Zwei Jahre hat es gedauert, bis er sich von den Qualen seiner Gefangenschaft erholt hat. Doch frei ist er noch lange nicht. Regelmäßig muss er Gretchen im Gefängnis besuchen - auch an dem Tag, als er den Auftrag erhält, einen Mädchenmörder in Portland, Oregon zu fassen. Sofort beginnt Gretchen ein neues Todesspiel zwischen Wahnsinn und Überleben..."

Fazit:
"Furie" ist der erste Teil der Reihe um Gretchen Lowell und Archie Sheridan. Der Titel erscheint mir nach dem Lesen des Buches ziemlich unpassend - kommt doch in der gesamten Handlung keine Furie vor und auch Gretchen Lowell verhält sich in keinster Weise wie eine...da paßt der Originaltitel "Heartsick" doch deutlich besser, zumal beim Lesen die Doppeldeutigkeit dieses Titels offenbar wird.

Der Lesefluss ist ganz gut, das Buch hat keine großen Längen - bewegt sich ansonsten aber leider im Bereich der Mittelmäßigkeit. Der Autorin scheint das Charakterisieren weiblicher Protagonisten mehr zu liegen, so gibt es einige ausgefeilte weibliche Charaktere, darunter die Psychopathin Gretchen und die Journalistin Susan - Archie hingegen scheint weder Fisch noch Fleisch und so wurde ich das gesamte Buch hindurch nicht wirklich warm mit ihm.

Der Plot bietet eine Menge Möglichkeiten - man hätte die Handlung ein wenig mehr in Richtung "Schweigen der Lämmer" mit "quid pro quo" gehen lassen können - das hätte einiges mehr an Spannung geboten als die reine Ermittlungsarbeit und Susans Vorstöße auf eigene Faust. Dinge, die die Psychopathin gegen Ende anscheinend aufdeckt (Stockholm-Syndrom) liegen für den Leser sowieso auf der Hand und so, wie sich die Tatsachen ganz am Schluss darstellen (ich mag an dieser Stelle natürlich nicht zu viel verraten), scheint das doch mehr als an den Haaren herbeigezogen - alles in allem machte das Buch auf mich einen ziemlich unausgegorenen Eindruck.

Das Buch wurde mir mehrfach empfohlen, bleibt für mich aber eindeutig in der Mittelmäßigkeit hängen.

Chelsea Cain
"Furie"
ISBN: 978-3-442-37004-7
erschienen bei Blanvalet
€ 8,95

Mittwoch, 22. Oktober 2014

[Rezension] Yvonne Taddeo - Keltâ Alveradis

Kurzbeschreibung:
"Im dritten Band der Romanreihe Keltâ von Yvonne Taddeo werden nicht nur Lioba und Daniel, sondern auch Liobas Freunde und Familie immer tiefer in den uralten Machtkampf zwischen den E.L.F. und den Latène hineingezogen. Fürst Ariax will "das Geheimnis der Elfen" und schreckt nicht davor zurück, seinen Willen mit Gewalt durchzusetzen.

Doch die Suche nach der Lösung dieses jahrhundertealten Geheimnisses erfordert nicht nur seltsame Allianzen und eine gehörige Portion Glück, sie bringt die Freunde auch in höchste Lebensgefahr. Mehr als einmal muss Lioba sich entscheiden, ob sie ihre Fähigkeiten einsetzen soll - auch auf die Gefahr hin, sich selbst dabei zu verlieren."

Fazit:
Wie bereits im Klappentext zu lesen, ist "Alveradis [die das Geheimnis der Elfen kennt]" der nunmehr dritte Teil der Keltâ-Reihe rund um Lioba und die Geheimnisse ihrer Ahnen.

Diesem dritten Teil sollte eigentlich eine Warnung beigelegt sein! Etwa "Sie werden nicht viel Freude an diesem Buch haben und mit einem nagenden Gefühl in Ihrem Inneren zurückbleiben"! Wer jetzt glaubt, dass das darauf hinweist, dass mir das Buch nicht gefallen hat - der irrt!

Das "Problem" ist, dass der Lesefluss derart gut ist, dass man das Buch derart schnell durchliest, dass man das Gefühl hat, man habe gerade erst begonnen und schon sei "Alveradis" vorbei... Und wer die beiden Vorgänger "Lubiias" und "Diligentir" kennt, weiß, dass Yvonne Taddeo die jeweiligen Teile mit einem so gemeinen Cliffhanger abschließt, dass man gar nicht anders kann als im übertragenen Sinne mit den Hufen zu scharren und den nächsten Band sehnlichst herbeizuwünschen!

Sehr gut transportiert hat die Autorin in "Alveradis" auch die Weiterentwicklung, die Lilly durchmacht - vom kleinen schüchternen Mäuschen zu einer selbstbewussten jungen Frau, die immer mehr lernt, mit ihren Begabungen umzugehen. Darüber hinaus überrascht uns Yvonne Taddeo aber immer wieder mit Wendungen und Erweiterungen, mit denen der Leser so sicher nicht gerechnet hätte!

Jedem, der die Keltâ-Reihe noch nicht kennt, lege ich sie ans Leserherz, rate aber auf jeden Fall am Anfang zu beginnen. Ich freue mich schon jetzt auf den vierten Teil "Dhun Garsain [die Elfenburg]".

Yvonne Taddeo
"Alveradis [die das Geheimnis der Elfen kennt]"
ISBN: 978-3-939454-80-9
erschienen bei Geschichtswerkstatt Büdingen
€ 10,00
nähere Informationen zur Keltâ-Reihe gibt es hier

Sonntag, 19. Oktober 2014

[Rezension] Richard Hagen - Bluthatz

Kurzbeschreibung:
"Ein brutaler Mord führt Staatsanwältin Inga Jäger und Kripohauptkommissar Kai Gebert in das hessische Eltville. Nicht nur die Frau, die Exfrau und die Geliebte des Opfers sind tatverdächtig. Auch beruflich hat sich der hochgestellte Beamte viele Feinde gemacht. Doch als der Bürgermeister von Eltville die Ermittlungen immer stärker behindert, erkennen "die Jägerin" und Hauptkommissar Gebert, dass sie auf einen Sumpf aus Korruption gestoßen sind - und um ihre Taten zu vertuschen, schrecken die Hintermänner auch nicht vor dem Mord an einer Staatsanwältin zurück!"

Fazit:
Nach "Ihr unschuldiges Herz" ist "Bluthatz" der zweite Teil von Richard Hagens Reihe um Inga Jäger und Kai Gebert.

Die Handlung beginnt, wie auch der erste Teil, mit einem Paukenschlag und schon ist man mitten im Geschehen - der Krimiplot ist gut und spannend konstruiert, das Rätsel darum, wie alles zusammenhängt, intelligent durchdacht, sodass der Leser durchweg bei der Stange gehalten wird.

Dennoch hatte ich anfangs ein paar Probleme mit dem Buch. Nachdem ich längere Zeit darüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das gar nichts mit der Handlung, dem Schreibstil oder ähnlichem zu tun hat, sondern mit der Person der Inga Jäger. Die war mir in der ersten Buchhälfte einfach viel zu....ja, zu was? Zu kühl, zu beherrscht, zu roboterhaft? Vielleicht macht es einfach der Gegensatz zu einer Person wie Kai Gebert, der absolut lebensecht und greifbar ist, der einem genau so über den Weg laufen könnte und an dem alles einfach echt ist. Den Eindruck hatte ich bei Inga erst nicht - wobei ich solche Zweifel zu ihrer Person aus dem ersten Teil nicht kenne. Dann aber fing ihre Fassade an zu bröckeln und mit einem Mal war sie wieder "die Jägerin", wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe und in der zweiten Hälfte des Buches hatte ich mit ihrer Person auch überhaupt kein Problem mehr.

Ihr seht, mir persönlich sind die Protagonisten sehr wichtig, aber der Hauptaugenmerk liegt dennoch auf der Handlung und in dieser setzte Richard Hagen all das um, was einen Krimi wirklich lesenswert macht - die vielen kleine Einzelteile, die parallel vom Leser und den Ermittlern versuchsweise zusammengesetzt werden, der Spannungsbogen, der sich im Laufe des Geschehens immer mehr aufspannt und schließlich nahezu explodiert - ich saß tatsächlich da und dachte zwischendrin "Das kann doch nicht sein!!! Sowas kann man doch nicht schreiben!!!" All jene, die das Buch bereits kennen, werden sicher nachempfinden können, was ich meine und diejenigen, die "Bluthatz" noch vor sich haben, werden es im Nachhinein auch verstehen.

Von meinem subjektiven Jägerproblem abgesehen, habe ich "Buthatz" im Schnelldurchlauf genossen, denn mit zunehmender Spannung mochte man das Buch nicht mehr beiseite legen und so hatte ich es in Rekordzeit durch und freue mich jetzt auf den nächsten Teil um Rübezahl und die Jägerin, auf den uns der Autor hoffentlich nicht zu lang warten lassen wird.

Richard Hagen
"Bluthatz"
ISBN: 978-3-442-38300-9
erschienen bei Blanvalet
€ 9,99

Freitag, 17. Oktober 2014

[Rezension] Veit Etzold - Todeswächter

Kurzbeschreibung:
"Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, steht vor dem bislang rätselhaftesten Fall ihrer Karriere. Eine Serie grausamer Morde erschüttert die Hauptstadt. Zwischen den Opfern gibt es keine Verbindung - außer der Handschrift des Täters: Die Leichen wurden nach ihrem Tod auffällig in Szene gesetzt, in ihren Mundhöhlen findet die Polizei antike Münzen. Doch das Merkwürdigste: Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass der Täter sich über einen längeren Zeitraum bei seinen Opfern aufgehalten hat. Allerdings ist die an den Tatorten sichergestellte DNA jedes Mal eine andere. Sind hier womöglich mehrere Mörder am Werk?"

Fazit:
"Todeswächter" ist nach "Final Cut" und "Seelenangst" der dritte Fall für Clara Vidalis vom LKA Berlin. Ich kenne die beiden vorherigen Teile (noch) nicht und kann von daher sagen, dass man "Todeswächter" auch unabhängig davon lesen, verstehen und genießen kann. Zwar gibt es mitunter Anspielungen auf die Vorgänger, aber die machen beim Lesen eher Lust auf diese Bücher, sodass ich euch schon jetzt versichern kann, dass ich "Final Cut" und "Seelenangst" auf jeden Fall in absehbarer Zeit lesen werde.

Als leidenschaftlicher Leser finde ich es absolut genial, dass es in den letzten Jahren auch immer mehr deutsche Autoren geworden sind, die gute bis sehr gute Krimis und Thriller schreiben - waren lange Zeit doch vor allem amerikanische und englische Autoren an vorderster Stelle. So habe auch ich in den letzten Jahren vermehrt deutsche Autoren gelesen und sie euch hier auch des Öfteren vorgestellt. Besonders erwähnenswert ist dann aber doch, wenn ein Buch bzw. Autor aus den tollen deutschen Thrillern noch ganz besonders hervorsticht - und das ist Veit Etzold definitiv gelungen, denn er hat mit "Todeswächter" nicht nur einen guten, sondern einen intelligenten Thriller geschrieben und das sollte besonders gewürdigt werden.

Natürlich möchte ich damit nicht sagen, dass andere Thrillerautoren nicht intelligent seien oder schrieben, aber bei Veit Etzold ist mir dies besonders ins Auge gefallen, aber fangen wir von vorn an.

Clara Vidalis, unsere weibliche Hauptprotagonistin, sieht sich und ihre Kollegen mit einer Mordserie konfrontiert, die irgendwie zusammen zu hängen scheint, aber gleichzeitig immer verworrener wird. Clara Vidalis als Charakter ist mir das ganze Buch hindurch etwas fremd geblieben - MacDeath und der Pathologe von Weinstein lagen mir da eindeutig mehr. Im allgemeinen liegt der Fokus des Autoren aber wohl mehr auf der Handlung als auf tiefgehend charakterisierte Protagonisten - vom Mörder allerdings abgesehen, der sehr tiefgründig dargestellt wurde.

Der Plot ist es, der es mir besonders angetan hat. Veit Etzold verknüpft einen guten, spannenden Thrillerplot mit der griechischen Mythologie und bringt dem Leser durch MacDeath und von Weinstein sowohl die psychologischen Muster von Psychopathen als auch diverse pathologische Besonderheiten nahe, ohne dass dieser das Gefühl hat, einem Vortrag zuhören zu müssen oder sich gar zu langweilen. Die eingewebten Zitate aus Songs, Büchern und Filmen sind nicht nur passgenau, sondern passen netterweise auch noch in meinen persönlichen Geschmack.

Dass ich bereits nach knapp der Hälfte sicher war, wer hinter all dem steckte, tat meiner Lesefreude und auch der Spannung, wie alle Puzzleteile zusammenpassen, dann auch keinen Abbruch mehr - für mich ein wunderbar spannender, unterhaltsamer Thriller.

Vielen Dank an Veit Etzold für dieses Buch und an Blogg Dein Buch für die Möglichkeit, es zu lesen.

Nähere Informationen zur Clara-Vidalis-Reihe findet ihr übrigens hier und das Buch könnt ihr natürlich auch hier bestellen.

Veit Etzold
"Todeswächter"
ISBN: 978-3-404-16991-7
erschienen bei Bastei Lübbe
€ 9,99

Mittwoch, 15. Oktober 2014

[Rezension] Jo Baker - Im Hause Longbourn

Kurzbeschreibung:
""Wenn Elizabeth Bennet ihre Petticoats selbst waschen müsste", dachte Sarah, "würde sie bestimmt sorgfältiger mit ihnen umgehen." Es ist Waschtag auf Longbourn, und das Hausmädchen Sarah müht sich über Wäschebottichen und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben. Als der junge James auf dem Hof auftaucht, scheint er wie die Antwort auf ihre Stoßgebete - doch James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft, das das Leben auf Longbourn für immer verändern könnte."

Fazit:
Zuerst hat mich an diesem Buch die Idee der Geschichte fasziniert. Wie sah das Leben der Dienstboten aus, während die Bennet-Töchter sich über Kleider, Mr. Bingley, Mr. Collins und Mr. Darcy Gedanken machten? In Jane Austens "Stolz und Vorurteil" sind die Bediensteten nicht viel mehr als praktische Heinzelmännchen, die sich ohne viel Aufhebens um alle Belange der Familie kümmern, oder, wie Sarah es beschreibt - manchmal wird sie unsichtbar. Und genau das ist ihr Problem - Sarah möchte nicht unsichtbar sein, sie möchte beachtet werden und erhofft sich von ihrem Leben soviel mehr als ihr Dienstboten-Dasein.

"Im Hause Longbourn" ist kein lautes Buch, das mit einem Knall dem Leser seine Geschichte entgegenschleudert - ganz im Gegenteil: auf leisen Sohlen umgarnt es den Leser, sodass dieser erst später merkt, dass er bereits völlig vereinnahmt wurde von Handlung und Personen.

Um "Im Hause Longbourn" zu lesen und zu verstehen, muss man keinesfalls Jane Austens "Stolz und Vorurteil" gelesen haben, aber ein besonderer Genuss ist es dennoch, weil man die Handlung rund um Elizabeth und ihre Schwestern dann wie eine Parallelgeschichte mit abspult, während man sich nicht im Salon, sondern in der Küche der Bennets befindet. Darüber hinaus wird jedes Kapitel mit einem Zitat aus "Stolz und Vorurteil" eingeleitet, das nicht nur anzeigt, wo in der Ur-Handlung man sich befindet, sondern der auch immer zum aktuellen Geschehen dieser Handlung paßt.

Ja, dieses Buch hat mich fasziniert - nicht nur wegen der Parallelen zu Jane Austen, sondern auch wegen des bewegenden Schreibstils der Autorin. Sie erweckt ihre Charaktere zum Leben und diese wachsen dem Leser unweigerlich ans Herz - man kann sich gar nicht dagegen wehren. Umso ergreifender sind dann die nur allzu realistischen Schicksalsschläge, die der eine oder die andere erleiden muss - mitfühlen ist beim Lesen unabwendbar inbegriffen.

Alles in allem habe ich das Buch sehr genossen und finde, dass Jo Baker ihre Idee, die an sich schon faszinierend ist, gekonnt umgesetzt hat.

Jo Baker
"Im Hause Longbourn"
ISBN: 978-3-8135-0616-7
erschienen im Knaus Verlag
€ 19,99

Dienstag, 7. Oktober 2014

[Rezension] Michelle Raven - Ohne Gnade (Crossroads I)

Kurzbeschreibung:
"Warren Harpers schlimmster Albtraum wird wahr, als seine siebenjährige Tochter Emma bei einem Campingausflug im Olympic National Park nachts spurlos aus dem Zelt verschwindet. Verzweifelt wendet er sich an die Polizei, doch die fahndet gerade nach zwei Mördern, die nicht weit vom Campingplatz entfernt bei einem Gefangenentransport entkommen sind. Warrens letzte Hoffnung ist die Hundeführerin Angel Burns, und gemeinsam mit ihrem Suchhund Moonlight brechen die beiden in die Wildnis auf - nicht ahnend, dass Emma sich längst in den Händen der Verbrecher befindet..."

Fazit:
"Ohne Gnade" ist der erste Teil von Michelle Ravens neuster Reihe "Crossroads", dem natürlich noch weitere folgen werden.

Das erste, was mir zu diesem Buch einfällt ist, "temporeich" - denn genau das ist es. Erzählt wird in drei unterschiedlichen Handlungssträngen, jeder Handlungsstrang wechselweise noch einmal aus ein bis zwei unterschiedlichen Perspektiven - dadurch ist immer für Abwechslung gesorgt und man lernt direkt mehrere Personen näher kennen. Entsprechend kommt schon allein durch die Erzählweise keine Langeweile auf. Trotzdem ist es der Autorin gelungen, alles so voneinander zu trennen, dass auch Verwechslungen ausgeschlossen sind und der Leser immer genau weiß, wo in der Geschichte er sich befindet.

Neben dem Tempo zeichnet sich "Ohne Gnade" darüber hinaus ganz klar durch Spannung aus! Diese beginnt auf den ersten Seiten und steigert sich bis zum Ende immer weiter. Dies zusammen mit den Cliffhangern, die jeden Perspektivenwechsel begleiten, führt dazu, dass man sich kaum entscheiden kann, ob man jetzt bei der aktuellen Perspektive weiterlesen möchte oder den Wechsel zu einer anderen begrüßt, um den Fortgang dort begleiten zu können - hin- und hergerissen ist auf jeden Fall eines klar: Einmal angefangen, lässt sich das Buch so gut wie nicht wieder weglegen!

Zusätzlich zu Tempo und Spannung hat Michelle Raven ihre Charaktere sehr lebensecht und plastisch  gezeichnet - mit Ecken und Kanten, Schwarz-, Weiß- und Grautönen, wodurch sie im Kopf sehr lebendig werden - das ist bei einigen sympathisch, bei anderen eher beängstigend.

Alles in allem ist "Crossroads - Ohne Gnade" ein Pageturner, wie man ihn sich nur wünschen kann und ein exzellent gelungener Beginn der "Crossroads"-Reihe!

Michelle Raven
"Crossroads - Ohne Gnade"
ISBN: 978-3-8025-9235-5
erschienen bei Lyx
€ 9,99

Sonntag, 5. Oktober 2014

[Verlosung] Auslosung - And the winner is....

Die Zeit ist um, die Gewinner stehen fest:

"Ex und Mops" von Tina Voß hat leider keinen Liebhaber gefunden, was ich wirklich schade finde, denn es war ein wirklich unterhaltsames Buch und das, wo ich gar kein Mops-Fan bin.

"Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" von Kirsty Wark geht an:



Monika M.

Herzlichen Glückwunsch und ein paar schöne Lesestunden wünsche ich dir damit!
und last but not least, "Otherside" von Tim Svart, vom Autor signiert bekommt


Simone Jennewein

Da hast du jetzt die perfekte Halloween-Lektüre!


Allen Teilnehmern danke ich recht herzlich und da bald die Adventszeit vor der Tür steht, wird es sicher weitere Verlosungen geben!

[Rezension] Petra Schier - Der Hexenschöffe

Kurzbeschreibung:
"Anno 1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Schon einige Jahre zuvor traf es auch das beschauliche Rheinbach - eine Zeit, an die sich keiner gern erinnert. Und nun hat der Kurfürst den Hexencommissarius erneut in die Stadt beordert.

Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Sein Weib Kunigunde gehört zur "versengten Art": Angehörige ihrer Familie wurden damals dem Feuer überantwortet. Löher glaubt nicht an Hexerei und an die Schuld derer, die vor Jahren den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten.

Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt der Schöffe nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft..."

Fazit:
"Der Hexenschöffe" beruht auf wahren Tatsachen. Nicht nur in Bezug auf die Hexenprozesse und -verbrennungen, die zu dieser Zeit in ganz Deutschland stattfanden und die natürlich geschichtlich verbrieft sind, sondern auch die  Erlebnisse dieser Zeit in Bezug auf Rheinbach.
Hermann Löher, die Hauptperson des Buches, gab es wirklich und er hat seine Erinnerungen in eine Klageschrift gefasst, die die unvorstellbaren Gräuel, die zu der Zeit stattfanden, dokumentiert.

Einerseits hat mir das Wissen, dass viele Erlebnisse im Buch der Realität entsprechen, das Lesen "erschwert" - erschwert in dem Sinne, dass ich die bildhaften Beschreibungen in der Peinkammer noch furchtbarer fand, denn eines kann ich gleich vorweg sagen: Für empfindsame Gemüter ist dieses Buch sicher nichts! Andererseits hat mich aber auch das Wissen, dass Hermann Löher ja hinterher noch in der Lage war, seine Klageschrift zu verfassen, auch durch das Buch getragen, denn eines konnte ich mir immer wieder ins Bewußtsein rufen: Er hat definitiv überlebt! Denn das dies so sein wird, konnte man zwischendrin kaum glauben.

Ihr merkt schon, die Lektüre von "Der Hexenschöffe" hat mich schon emotional sehr mitgenommen, was - abgesehen von der fürchterlichen Zeit damals in Bezug auf Hexenverfolgungen, etc. - auch daran lag, dass Petra Schier die Charaktere der Geschichte so lebensecht beschreibt, dass man sie direkt vor Augen hat und natürlich mit ihnen mitfühlt! Zwischendrin hat man beinahe Angst, die Seiten umzublättern und dann vielleicht zu lesen, dass einer der ans Herz gewachsenen Protagonisten in Gefahr gerät - soviel Nervenkitzel findet man in manchem Thriller nicht...

Der Lesefluss ist natürlich wunderbar, denn der Leser lebt und leidet mit den Personen der Handlung - selbst mit einigen, die nicht so richtig sympathisch sind - und will wissen, lesen, hoffen, dass es für diese Charaktere gut ausgeht!
Ob dies der Fall ist - das müsst ihr natürlich selbst herausfinden!

"Der Hexenschöffe" ist ein unglaublich fesselnder, mitreißender, dramatischer, mitunter grauslicher historischer Roman - nichts für schwache Nerven, aber alle anderen Liebhaber der Historie kommen ganz bestimmt auf ihre Kosten.

Petra Schier
"Der Hexenschöffe"
ISBN: 978-3-499-26800-7
erschienen bei rororo
€ 9,99

Samstag, 4. Oktober 2014

[Verlosung] Danke schöööön! - Verlosung

Meine Lieben,

ich hatte es euch versprochen - anlässlich des 250ten "gefällt mir" - Klicks auf der Facebookseite von "Ninis Kleine Fluchten" (mittlerweile sind es tatsächlich schon ein paar mehr), möchte ich mich bei euch bedanken!

Mein Dank gilt natürlich auch denjenigen Lesern, die meinem Blog direkt oder per Twitter folgen - es ist wirklich schön zu sehen, dass meine Rezensionen euch gefallen und ich finde es toll, mit welch netten Lesern, Bloggern, Autoren und anderen Menschen man sich über Bücher austauschen kann.

Und das gibt es zu gewinnen:

Da mit dem Herbst auch Halloween immer näher rückt, ist es für viele die Zeit, sich schauriger Lektüre zuzuwenden. Für Freunde des Grusels habe ich hier etwas ganz Besonderes:

Kurzbeschreibung:
"Es ist ein Raubtier. Es liegt den lieben langen Tag faul herum, aalt sich in der Sonne und macht den Anschein, als könne es keiner Fliege etwas zuleide tun. Aber wenn es dunkel wird, und die Schatten sich darüber senken, erwacht es zum Leben. Wenn sie nicht auf der Hut sind, wird es über sie herfallen. Es wird sie packen und zerreissen. Das hat es schon immer getan.

Offiziell ist es der Auftakt zu einer neuen Artikelserie für ein Lifestyle-Magazin, der die Journalistin Stephanie von Bornstädt auf das geheimnisumwobene Gelände führt. Sie allein kennt die wahren Beweggründe ihrer Unternehmung. Es ist eine Reise auf den Spuren ihrer eigenen Vergangenheit. Und diese führen sie an einen Ort, von dessen Existenz kaum jemand etwas ahnt. Die uralte Macht, auf die sie bei ihren Nachforschungen stößt, ist böse. Etwas, das in der Dunkelheit lauert. Das jeden zu vernichten droht, der ihm zu nahe kommt."

Es handelt sich hierbei um eine nagelneue, vom Autor signierte, Ausgabe von "Otherside - Jenseits der Grenze" von Tim Svart.

Für diejenigen unter euch, die sich im Herbst lieber in eine warme Decke kuscheln und sich unterhalten lassen wollen, habe ich "Ex und Mops" von Tina Voß im Angebot.

Kurzbeschreibung und meine Meinung zu dem Buch findet ihr hier: Ex und Mops.

Bitte beachtet, dass es sich hier nicht um ein neues Buch, sondern um ein von mir einmal vorsichtig gelesenes Exemplar handelt!









Aber auch die Leser, die mit dem Buch lieber in andere Länder flüchten, sollen auf ihre Kosten kommen und so steuere ich noch "Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" von Kirsty Wark bei.

Auch dieses Buch habe ich euch bereits vorgestellt. Wer noch einmal nachlesen möchte, ob das etwas für ihn ist, kann dies hier tun:
Der Gesang der Wellen nach dem Sturm

Auch hier handelt es sich um ein von mir einmal gelesenes Exemplar!








Und wie könnt ihr jetzt gewinnen?

Ganz einfach:
- Schreibt mir - entweder auf der Facebook-Seite oder als Kommentar hier im Blog - welches Buch ihr in diesem Herbst auf jeden Fall noch lesen wollt und natürlich, welches der drei Bücher ihr gewinnen wollt!
- Da es sich um eine Danke schön - Verlosung für meine Leser handelt, solltet ihr mir in irgendeiner Weise folgen, dabei ist es unerheblich, ob über Twitter, die Facebook-Seite oder hier direkt im Blog.
- Endzeitpunkt der Verlosung ist Sonntag, 05.10.2014, 18 Uhr Die Gewinner werde ich im Laufe des Abends bekannt geben.
- Ihr habt nach der Auslosung eine Woche Zeit, mir eure Adresse zukommen zu lassen - sollte sich ein Gewinner nicht melden, werde ich das entsprechende Buch neu verlosen.
- Eine Teilnahme ist erst ab 18 Jahren möglich.
- Natürlich ist die Verlosung ohne Gewähr.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

[Rezension] Christiane Lind - Die Heilerin und der Feuertod

Kurzbeschreibung:
"Braunschweig, 1374. Seit jeher leidet die junge Aleke darunter, dass ihr Vater sie nie als Tochter anerkannte. Umso überraschter ist sie, als er sie eines Tages um Hilfe bittet: Sein Sohn sitzt im Kerker und kann sich an nichts erinnern. Alekes heilkundliche Kenntnisse sind die einzige Chance, ihm zu helfen. Zögernd willigt sie ein. Doch dann wird ihr Vater eines ungeheuren Verbrechens bezichtigt - und zwar ausgerechnet von dem Mann, den sie liebt. Und Aleke muss sich entscheiden."

Fazit:
"Die Heilerin und der Feuertod" ist der erste historische Roman von Christiane Lind. Die Autorin ist mir aber durch ihre Gegenwartsromane bereits gut bekannt, "Das Haus auf der Blumeninsel" habe ich euch beispielsweise bereits im vergangenen Jahr vorgestellt.

Ich bin ein Freund starker weiblicher Hauptpersonen in historischen Romanen, wahrscheinlich, weil eben diese es zur damaligen Zeit besonders schwer hatten, wurde doch Unterwürfigkeit und Anpassung von den Frauen erwartet.
Und charakterstark bis hin zur Sturheit ist Aleke, unsere Hauptprotagonistin, auf jeden Fall. Als uneheliches Kind hat sie Hohn und Spott ihrer Mitmenschen schon immer zu spüren bekommen und bei den Beginen einen sicheren Hort gefunden. Aleke erinnerte mich - wahrscheinlich eben aufgrund ihrer Dickköpfigkeit - ein bißchen an Adelina aus Petra Schiers Adelina-Reihe.

Neben tiefgründig charakterisierten Protagonisten erwartet den Leser in "Die Heilerin und der Feuertod" auch ein bildhaft beschriebenes Braunschweig des Mittelalters, das mit dem heutigen Braunschweig so gar nichts mehr gemein zu haben scheint. Dennoch wird auch im Buch deutlich, welch gefährlich, raue und harte Zeit es gerade für die einfachen Menschen damals war, gedrückt von Steuern und immer kurz vorm Aufstand.

Der Lesefluss ist aufgrund des mitreißenden und bildhaften Schreibstils sehr gut, da auch der Humor nicht zu kurz kommt, darf ruhig zwischendrin geschmunzelt werden, gerade, wenn Aleke sich nicht beherrschen kann und ohne Umwege über den Kopf spricht. Je weiter der Verlauf der Handlung fortschreitet, desto spannender wird das Ganze - der Leser ahnt eine Menge, aber wird es auch so sein oder doch ganz anders?

Mich hat die Lektüre sehr gut unterhalten und ich finde, dass gerade der Charakter der Aleke soviel Potential bietet, dass sich darauf eine Reihe aufbauen ließe - ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wieder von Aleke zu lesen.

Christiane Lind
"Die Heilerin und der Feuertod"
ISBN: 978-3-7466-3078-6
erschienen  im Aufbau Verlag
€ 9,99