Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Sonntag, 22. April 2012

Michael Schmid - Fragmente des Wahns

Kurzbeschreibung:
Was würdest du tun, wenn dein Leben völlig aus den Fugen gerät? Wie weit würdest du gehen, um es zurückzubekommen? Wärst du bereit für die Wahrheit?

Als Alex nach einem harmlosen Autounfall in einem Regensburger Krankenhaus erwacht, ahnt er noch nicht im Entferntesten, was ihn und seine Familie erwarten wird. Nichts in seinem Leben und in seiner Gedankenwelt wird mehr so sein, wie es einst war. Denn das Grauen und furchtbare Halluzinationen warten nur darauf, sachte an die Oberfläche zu treten und einen Wahn ohnegleichen auszulösen.

Und am Ende stellt sich nur eine Frage: Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, bis er zerbricht?

Fazit:
Die Geschichte läuft locker an, der Schreibstil ist flüssig und man findet schnell einen Einstieg in das Leben der Protagonisten.
Alex's Leben gerät aus der Bahn, als nach einem eigentlich leichten Autounfall nichts mehr so ist, wie es mal war. Was ist mit ihm passiert?
Schnell merkt der Leser: da kommt noch was! Alles ist, vom Autounfall abgesehen, erstmal zu perfekt, um real zu sein, aber was wird da kommen? Tja, zuviel möchte ich natürlich auch nicht verraten, aber wenn es dann kommt, dann ordentlich!
Ich habe dieses Buch in einem Tag verschlungen und hätte es auch gar nicht mehr aus der Hand legen können! Alle, die Thriller a la Fitzek mögen, werden dieses Buch ebenfalls lieben!! Von mir: absolute Kaufempfehlung!!

Samstag, 14. April 2012

Petra Schier - die Eifelgräfin

Kurzbeschreibung:
Jerusalem, 1148. Drei Männer teilen nach erfolgreichem Kreuzzug ihre Beute. Im Angesicht eines magischen Kruzifixes schließen sie einen Pakt: sich und die Ihren auf ewig zu schützen.

Zweihundert Jahre später: Wegen einer drohenden Fehde wird Elisabeth von Küneburg in die Obhut von Freunden geschickt. Sie genießt das leben dort - doch dann bricht die Pest aus. Ihr Onkel Dietrich nutzt die Wirren, um die elterliche Burg einzunehmen. Er setzt alles daran, seinen Sohn, den düsteren Albrecht, so schnell wie möglich mit ihr zu vermählen. Gelingt es den Nachkommen der Bruderschaft, sie zu retten?

Fazit:
Zuerst einmal finde ich, dass der Klappentext viel zuviel vorweg nimmt, was erst deutlich später geschieht, dafür aber einen Kernpunkt der Geschichte, nämlich Johann, überhaupt nicht erwähnt, was ich nach Lektüre des Buches irgendwie verzerrt finde.

Der Roman spielt größtenteils im 14. Jhd in der Eifel. Elisabeth wird zu Freunden geschickt, weil sich zu Hause eine Fehde anbahnt. Dort in der Eifel trifft sie auf ihre neue Magd, mit der sie bald eine innige Freundschaft verbindet und auch auf Johann von Manten, ein Ritter mit rüdem Benehmen, der sie beständig verwirrt.

Die Geschichte einer innigen Freundschaft zwischen zwei jungen Frauen und die einer Liebe, eingestanden oder nicht, die mitunter an das Lied der Königskinder erinnert "..sie konnten zusammen nicht kommen..." - keine ungewöhnliche Handlung für einen historischen Roman. Das Ganze wird garniert von einem magischen Kruzifix: für mich der einzige Störpunkt in "Die Eifelgräfin". Irgendwie paßt das Kruzifix für mich nicht in die Handlung, wirkt gekünstelt und gewollt.
Der Lesefluss ist wunderbar, die Kapitel haben eine gute Länge. Die Wendungen in Elisabeths Leben lassen keine Langeweile aufkommen, man fiebert und fühlt mit den Protagonisten.
Besonders hervorheben möchte ich das Geschick der Autorin, wenn es um Gefühle geht. Egal ob Freude, Liebe, Ärger, Wut oder Trauer: Petra Schier schafft es, dass man all dies auch als Leser empfindet, gar nicht anders kann. Ich bin beileibe nicht nah am Wasser gebaut, aber gerade in der zweiten Hälfte des Buches hatte ich des öfteren Tränen in den Augen.
Sehr gefreut hat mich, festzustellen, dass es mit "Die Gewürzhändlerin" bereits eine Fortsetzung der Geschichte gibt.

Donnerstag, 12. April 2012

Autoreninterview: Ursula Poznanski - Fünf

Kurzbeschreibung:
Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. An der bezeichneten Stelle wartet ein grausiger Fund: eine Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und ein Rätsel, dessen Lösung zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. In einer besonders perversen Form des Geocachings, der modernen Schnitzejagd per GPS, jagt ein Mörder das Salzburger Ermittlungsduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger von einem Leichenteil zum nächsten. Jeder  Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, und die Morde geschehen immer schneller. Den Ermittlern läuft die Zeit davon, sie ahnen, dass erst die letzte Station ihrer Rätselreise das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird...

Fazit:
Nachdem uns Saeculum in Mittelalterspiele einführte, haben wir es in "Fünf" mit Geocaching der besonderen Art zu tun - ein Ermittlerduo wird von Leichenteil zu Leichenteil geführt; Zeugen verschwinden und der Täter lässt keine Spuren zurück - keine leichte Aufgabe für Beatrice und Florin, zumal Beatrice auch noch ihr privates Päckchen zu tragen hat - werden Sie das Rätsel lösen, bevor noch mehr Menschen zu Schaden kommen?

Schon Saeculum hat mir gefallen, spannungstechnisch ist es aber kein Vergleich zu "Fünf", wo man mit den Ermittlern fiebert, überlegt, wer der Mörder sein könnte, Ideen verwirft, neu überlegt - immer unterbrochen von grausigen Leichenteilen, die in der Landschaft versteckt sind. Mit dem Ermittlerduo Beatrice/Florin haben wir es mit Protagonisten zu tun, die eindeutig Kultpotential haben - ein absolut gelungener Thriller (ihr erinnert euch? Je kranker der Mörder, desto besser das Buch ;-) - in diesem Fall, ganz klar: absolut lesenswert!!!

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Einen ganz lieben Dank nach Österreich für die nette Beantwortung meiner Fragen:

1. Dein schriftstellerischer Lebensweg lässt sich nicht wirklich als "geradlinig und geplant" beschreiben: Diverse begonnene und nicht beendete Studiengänge (u. a. Japanologie), Medizinjournalistin (was schreibt man als solche??), Kurzgeschichten, später Kinderbücher und dann "Erebos" - offiziell ein Jugendbuch, das aber auch Erwachsene begeistert: ein Erfolg, mit dem du gerechnet hast?
Als Medizinjournalistin schreibt man Artikel über Gesundheitspolitik, über neue medizinische Entwicklungen, Studien, Erkenntnisse; man interviewt Ärzte oder Gesundheitspolitiker - all solche Dinge.
Zu den Büchern: Der "Mix" den sie bisher darstellen, entspricht mir wahrscheinlich. Ich finde es toll, immer wieder etwas Neues machen zu können und fände es schade, schriftstellerisch ausschließlich auf einer Schiene dahinzufahren. Ich denke, das wird auch so bleiben.
Mit dem Erfolg von "Erebos" habe ich in dieser Form nicht gerechnet. Gar nicht rechnen können! Ich habe gehofft, dass es einige Leute es so mögen würden, wie ich es mochte, und bin nach wie vor erstaunt, dass das so viele sind.


2. Deine Bücher sind hier in Deutschland sehr erfolgreich - hast du damit gerechnet, gleich den gesamtdeutschen Raum zu erobern oder wurdest du von deinem Erfolg tatsächlich überrascht?
Nachdem ich mit Loewe einen deutschen Verlag habe, war ich recht optimistisch, dass das Buch in Deutschland eine gute Verbreitung finden würde. Das ist etwas, worauf ich als Autorin wenig Einfluss nehmen kann, das ist Sache des Vertriebs, der dafür sorgt, dass das Buch in möglichst vielen Buchhandlungen zu finden ist. Dass "Erebos" sich aber so gut verkauft hat, war, wie schon erwähnt, durchaus überraschend.


3. In "Erebos" geht es um ein Computerspiel, "Saeculum" entführt uns in Mittelalterspiele und in "Fünf" spielt Geocaching eine große Rolle - drei vollkommen verschiedene Themen, woher nimmst du deine Ideen?
Manchmal springen sie mich einfach an. Dann wieder ist es harte Arbeit, sie zu finden. Es ist bei jedem Buch ein wenig anders. Die Grundidee kommt meist sehr spontan, aber damit ist noch nicht viel erreicht, denn eine Geschichte braucht mehr als nur eine einzige Idee, sie muss fest stehen wie ein Gebäude. Was ich damit sagen will ist, dass eine Idee erst mal Probleme aufwirft. Nehmen wir Erebos: Ein Computerspiel beeinflusst das reale Leben der Spieler. Soweit die Grundidee, die ist noch einfach. Aber warum tut es das? Was steckt dahinter? Oder wer? Was ist das Ziel der ganzen Sache? Auf welche Weise wird Einfluss genommen, und kann das überhaupt funktionieren? Und so weiter ... Das alles so zu verknüpfen, dass es stimmig ist, überzeugend und außerdem möglichst spannend, ist vor allem Denkarbeit.


4. Beatrice, die Ermittlerin in "Fünf" ist zerrissen zwischen Job und Kindern, beiden gegenüber ein dauerschlechtes Gewissen - ein nicht unüblicher Fall bei berufstätigen Müttern: sprichst du da aus eigener Erfahrung oder hast du als Schriftstellerin die Möglichkeit, deine Termine so zu planen, dass dieser Stress für dich nicht aufkommt?
Ich habe den großen Luxus, dass ich mir meine Arbeitszeit selbst einteilen kann. Was eine Menge Disziplin braucht, aber darin werde ich immer besser :-)
Die Schattenseite dabei: Ich kann kaum mit gutem Gewissen faul sein, weil ich immer, wenn gerade nichts anderes zu tun ist, denke: "Jetzt hättest du Gelegenheit zu schreiben. Solltest du nützen." Egal, ob Sonntag, Ostern oder Geburtstag ist. Mein Glück ist, dass ich so gerne schreibe, aber meine Familie protestiert gelegentlich.


5. Der Leser lernt Beatrice im Verlauf von "Fünf" recht gut kennen, natürlich auch privates und vergangenes. Florin, ihr Kollege, hingegen bleibt eher schemenhaft und im Dunkeln: die ominöse Anneke, die nur am Telefon oder kurz von hinten auftaucht, ansonsten erfährt man nicht viel von ihm, außer, dass er perfekt Kaffee zubereiten kann und malt: fehlt ihm das Zeug zur Hauptperson oder gibt es einen speziellen Grund für sein rätselhaftes Privatleben?
Ich fand das gar nicht so rätselhaft. Aber wir sehen ihn natürlich die ganze Zeit aus Beatrices Augen und wissen nicht mehr über ihn, als sie das tut. Und sie verbietet sich zu intensive Gedanken an ihren Kollegen ja meist.


6. Deine bisherigen Bücher waren alle in sich abgeschlossen. Beatrice und Florin sind aber sehr starke Charaktere, die dem Leser schnell ans Herz wachsen: dürfen wir auf ein Wiedersehen mit den Beiden hoffen?
Ja, erfreulicherweise. Sie werden auf jeden Fall noch einen weiteren Fall miteinander lösen.


7. Kaffee, für einen Österreich eigentlich immer ein wichtiges Thema, gibt es doch nirgendwo so viele verschiedene Variationen wie in Österreich. Wie trinkst du deinen Kaffee oder verweigerst du dich gar dieser österreichischen Volkssucht?
Nein, ich trink sehr gern Kaffee und habe einen Vollautomaten zu Hause stehen. Wenn ich ins Kaffeehaus gehe, trinke ich meistens eine Melange (die ähnelt einem Cappuccino), zu Hause geht mein Kaffee mehr in Richtung Latte Macchiato. Ich liebe Milchschaum.

Kerstin Gier - Die Patin

Kurzbeschreibung:
Wer sagt denn, dass der Pate immer alt, übergewichtig und männlich sein und mit heiserer Stimme sprechen muss? Nichts gegen Marlon Brando, aber warum sollte der Job nicht auch mal von einer Frau gemacht werden? Einer Blondine. Mit langen Beinen. Gestählt durch die Erziehung einer pubertierenden Tochter und eines vierjährigen Sohnes. Und wahnsinnig verliebt in Anton, den bestaussehenden Anwalt der Stadt. Constanze ist "die Patin" der streng geheimen Mütter-Mafia. Gegen intrigante Super-Mamis, fremdgehende Ehemänner und bösartige Sorgerechtsschmarotzer kommen die Waffen der Frauen zum Einsatz.

Fazit:
"Die Patin" ist die Fortsetzung von "Die Mütter-Mafia" und, soweit möglich, noch gelungener als der erste Teil.
Der Leser erfährt, wie es mit Constanze und all den anderen weitergeht, welche neuen Verwicklungen hinzukommen, ebenso wie neue Bekanntschaften, wie sich die Sache mit Anton weiter entwickelt, etc.
Hinreißend geschrieben mit einem treffsicheren Gespür für den ironischen Witz - sehr empfehlenswert!

Dienstag, 10. April 2012

Elke Pistor - Gemünder Blut

Kurzbeschreibung:
Kneippen, Kuren, Kopf freimachen. Das, in dieser Reihenfolge, hat Kommissarin Ina Weinz im Sinn, als sie Köln den Rücken kehrt und zu Vater und Bruder in ihre alte Eifelheimat Gemünd zieht. Aber der beschauliche Kneippkurort hat für Ina mehr zu bieten. Ein neuer Liebhaber, ein toter Professor und ihre Gespür für die schwarzen Schatten der scheinbaren Idylle lassen ihr keine andere Wahl. So findet sie sich unvermittelt in der Rolle wieder, die sie doch eigentlich hinter sich lassen wollte - als Ermittlerin in einem Mordfall.

Fazit:
Von einem Regional- in diesem Fall "Eifel Krimi" erwarte ich mittlerweile eigentlich eher Unterhaltung als Spannung, so hat mich mein Erfahrung gelehrt. Entsprechend bin ich auch bei "Gemünder Blut" von nichts anderem ausgegangen - Fehlanzeige, wie sich zeigte. Natürlich ist dieser Krimi auch unterhaltend, aber die Spannung kommt hier ganz sicher nicht zu kurz!! Ein Mord; falsche Verdächtigungen; Menschen, die nicht so sind, wie sie zu sein vorgeben; das alles gemischt mit einer toughen und sympathischen, weil menschlichen, Hauptperson mit einem Spannungsbogen, der so lang ist wie das Buch (welches im übrigen leider viel zu kurz ist) - schon hat man den Stoff, aus dem Lesestunden gemacht sind!
Ich brauche wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen, dass der zweite Teil mit Ina Weinz, "Luftkurmord", direkt auf meiner Wunschliste gelandet ist...

Montag, 9. April 2012

Tess Gerritsen - Grabkammer

Kurzbeschreibung:
Eine jahrhundertealte Mumie - mit Schussverletzung...
Ein Schrumpfkopf jüngeren Datums...
Eine Moorleiche - im Kofferraum!

Es deutet zunächst alles darauf hin, dass die Archäologin Josephine Pulcillo mehr über diese höchst morbiden Funde weiß, als sie preisgibt. Sie kennt sich aus mit traditionellen Bestattungsmethoden. Und sie konnte ihr Entsetzen angesichts der grausamen Funde nur ungenügend verbergen. Noch ahnen Jane Rizzoli und Maura Isles nicht, in welch tödliches Gespinst aus perversen Obsessionen und alten Familiengeheimnissen Josephine verstrickt ist...

Fazit:
Teil 7 der Reihe um Rizzoli und Isles. Auch wenn natürlich keiner der Folgeteile an die ersten beiden heranreicht, habe ich sie immer gern gelesen - spannend von Anfang bis Ende. Dies habe ich hier zunächst vermisst. Die erste Hälfte des Buches erschien mir recht langatmig, mit vielen (zu vielen?) trockenen Erklärungen der alten Bestattungs- und Konservierungsmechanismen... in der zweiten Hälfte kam dann mehr Tempo und Spannung auf, wodurch sich diese recht flüssig lesen ließ. Dennoch bleibt das Gefühl zurück, dass dieses Buch irgendwie lieblos rüberkommt, auch wirkt die Mitwirkung Mauras im weiteren Verlauf (wo sie eigentlich nicht mehr hätte involviert werden müssen...) irgendwie gezwungen, so als solle sie mit der Brechstange in die Handlung integriert werden...leider nicht einer besseren Teile der Reihe.

Sonntag, 8. April 2012

Bram Stoker - Dracula

Kurzbeschreibung:
Graf Dracula, der Fürst der Vampire - wer kennt ihn nicht? Der irische Schriftsteller Bram Stoker hatte diese Figur  1897 in seinem Buch zum Leben erweckt, ganz in der Art der Gothic Novel.
Dracula, der unsterbliche Vampir, lockt den Anwalt Jonathan Harker auf sein Schloss nach Transsylvanien, weil er ein Haus in London erwerben will - kommt Harker jemals wieder zurück und gelangt Dracula nach London, um noch mehr Schrecken zu verbreiten?

Fazit:
Mein Dank in dieser Sache gilt der Klassik-Leserunde, ohne die ich das Buch sicher nie in die Hand genommen hätte - bin ich ja so gar kein Vampirfan.
Entsprechend hatte ich auch keine Erwartungen an das Buch, das mich dann von der ersten Seite an fesselte! Geschrieben in Tagebuchnotizen von unterschiedlichen Schreibern, bekommt der Leser ein Rundumbild, das anfangs den anderen Schreibern verborgen ist, bis diese sich irgendwann zusammenschließen. Die Perspektivenwechsel führen dazu, dass das Buch nie langatmig wird, zumal vor allem herauragende Ereignisse festgehalten wurden, man also von einer spannenden Szene in die andere rutscht und, obwohl man den Ausgang des Buches ja kennt, man es nicht erwarten kann, den weiteren Verlauf zu erfahren.
Zusätzlich gewinnt das Buch meiner Meinung nach auch durch das fast vollständige Fehlen der sexuellen Klischees und der literweise bluttriefenden Szenen.
Manch aktueller Thrillerautor kann sich von Mr. Stoker eine gehörige Seite abschneiden: eines der spannendsten Bücher, das ich in den letzten Monaten gelesen habe und definitiv allen zu empfehlen, die Spannung lieben, selbst wenn man Vampiren sonst nicht viel abgewinnen kann.

Samstag, 7. April 2012

Olivia Meltz - mörderisches Wiedersehen

Kurzbeschreibung:
Leah und Louis, die inzwischen gemeinsam in Heidelberg eine Detektei aufgemacht haben, ermitteln wieder in einem neuen Fall. Karin Rütter, die kein Vertrauen zur Polizei hat, beauftragt Leah und Louis mit der Suche nach ihrem Ehemann Maik, der plötzlich spurlos verschwunden ist. Maik Rütter ist erfolgreicher Architekt. Hat einer seiner Kunden etwas mit dem Verschwinden des Familienvaters zu tun? Oder hängt alles mit einer alten Geschichte, die vor 25 Jahren passiert ist, zusammen.

Fazit:
"Mörderisches Wiedersehen" ist der zweite Teil der Reihe um Leah und Louis, lässt sich aber auch problemlos lesen, ohne den ersten Teil zu kennen, wie ich festgestellt habe.
Die Protagonisten kommen von Anfang an sympathisch und locker rüber, Leah, die vor kurzem entdeckt hat, dass sie lesbisch ist und Louis, ihr Noch-Mann, der Womanizer - dennoch klappt die Zusammenarbeit problemlos. Die Handlung ist gut aufgebaut, man kommt schnell in die Story rein und aufgrund der kurzen Kapitel und der häufigen Perspektivenwechsel, ist der Lesefluss kurzweilig und problemlos. Zwischenzeitlich erreicht die Spannung sogar Thriller-Niveau, alles in allem ist es ein gut gestalteter Krimi.
Das einzig Negative von meiner Seite ist, dass ich ab der Hälfte schon die richtige Vermutung ob des Täters hatte, aber selbst das hat nicht gestört.
Wer gute Krimis mag, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.